Bürgerinfo - Gemeinde Wandlitz

Auszug - Bericht Erinnerungskultur der Gemeinde Wandlitz  

 
 
Sitzung der Gemeindevertretung Wandlitz
TOP: Ö 13
Gremium: Gemeindevertretung Wandlitz Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Do, 19.02.2015 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 19:00 - 21:55
Raum: Kulturbühne "Goldener Löwe"
Ort: Breitscheidstraße 18, 16348 Wandlitz
MV-GV/2015-0006 Bericht Erinnerungskultur der Gemeinde Wandlitz
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Mitteilungsvorlage
Verfasser:KM
Federführend:KM_Kulturamt   

Die Gemeindevertretung nimmt die Sachstandsdarstellung Erinnerungskultur zur Kenntnis.


Begründung / Erläuterung

 

Der Grundsatzbeschluss der Gemeindevertretung BV-GV/2014-0665 benennt für die nächsten Jahre drei Ziele im Hinblick auf die gemeindliche Erinnerungskultur:

  1. fundierte wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte in Wandlitz,
  2. Projektentwicklung zum Gedenken an geschichtlich bedeutende Persönlich-keiten
  3. Vermittlungsarbeit vor allem mit Schulen

 

Als Veranlassung der gemeindlichen Erinnerungskultur wurden genannt:

-          Es besteht Informations- und Bildungsbedarf vor Ort allgemeingeschicht-lich und zu den vielfältigen authentischen Orte der Erinnerung in der Gemeinde -  (Forschen, Sammeln, Dokumentieren, Informieren und Bilden)

-          Die Vermittlung der Kenntnisse soll nicht nur durch traditionelle Ausdrucks-formen des Gedenkens (Denkmal, Gedenktage, Ehrengräber, Vorträge, Publikationen usw.) erfolgen, sondern auch durch neue und jugendgerechte Formen (biographische Vermittlung, Veranstaltungen, Publikationen, Flyer, Internet, App, Infotafeln, projektorientierte Teilnahme, usw.) einbeziehen

 

Unter der Erinnerungskultur soll gefasst werden

+ die Würdigung geschichtlich bedeutender Persönlichkeiten ungeachtet ihres

   zeitlichen Wirkungskreises und ihrer Zugehörigkeit zu bestimmten Opfergruppen,

+ die Aufarbeitung regionalhistorischer Ereignisse und Prozesse,

+ die Bewahrung baukultureller Relikte (z.B. Gedenkorte, (Krieger)denkmäler,

   Gebäude/Wirkungsorte bedeutender Persönlichkeiten, u.v.m.)

 

Im Folgenden erfolgt eine Auflistung dessen, was im Kulturamt im Kontext von Erinnerungskultur angeregt, vernetzt und ausgeführt wird. Ziel ist, eine vielfältige, kontinuierliche und nachhaltig wirkende Erinnerungsarbeit zu ermöglichen und dabei an bereits vorhandene Aktivitäten und authentische Orte der Erinnerungsarbeit anzuknüpfen.

 

 

Die Broschüre „Wandlitzer Wurzeln“ ist als Reihe konzipiert, die in losen Abständen wissenschaftlich fundiert, jedoch allgemein verständlich und anschaulich für alle 9 Ortsteile Themenschwerpunkte aufbereitet. Das Kulturamt wird hierbei unterstützt durch Ortschronisten, Geschichtswerkstatt Wandlitz, historisch interessierte BürgerInnen und Archive. Als Auftaktsband erscheint 2015 Wandlitzer Wurzeln:

9 Dörfer 9 Geschichten“ (Haushalt 2015 7.000.-€). Weitere Themen sollen folgen: Schulen, Wandlitz unterm Hakenkreuz, Friedhöfe usw.

 

Das Projekt „familienfreundliche Ortsteilspaziergänge als Teil der Umsetzungs-planung Erholungsortentwicklungkonzeption (BV-GV/2013-0551) wird 2015 realisiert. Für jeden Ortsteil wird es einen eigenen Flyer und für die Gesamtgemeinde einen Überblickflyer geben, der kulturelle und touristische Sehenswürdigkeiten präsentiert. Die 10 Flyer werden auch im Internet- und ggf. als App präsentiert (Haushalt 2015: 25.000.- €).

 

Das Leibniz-Institut für Länderkunde, Leipzig ist Träger eines Projektes 2015/2016, das den Barnim in seine Reihe „Landschaften in Deutschland Werte der deutschen Heimat aufgenommen hat. Das Buchprojekt mit über 20 Autoren eignet sich als differenziertes Nachschlagewerk und Exkursionsführer der Kulturlandschaft Barnim. Als Mitherausgeber fungiert der Leiter des Naturparkes Dr. Peter Gärtner, Dr. Claudia Schmid-Rathjen wird die kulturgeschichtlichen Abschnitte bezogen auf das Gemeindegebiet erarbeiten.

 

Das Kulturamt hat für 2015/2016 ein ehrgeiziges Verbundprojekt r eine wissen-schaftlich fundierte Ausstellung im BARNIM PANORAMA und für ausgewählte authentische Orte im Gemeindegebiet (u.a. Schönwalde-Dammsmühle, Wandlitzer Villa Abrassimow; Waldsiedlung Politbürosiedlung, FDJ-Hochschule Bogensee) initiiert:

1. Antrag bei der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Macht- und Funktionseliten in Wandlitz und Umgebung 1949-90“ (Haushalt 2015: Eigenmittel in Höhe von 950.- €, Fördermittel in Höhe von 24.000.-€, Stiftungsbewilligung liegt vor).

2. Antrag an das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg: Kulturförderung 2015 mit dem Arbeitstitel Verstecktes Wohnen in Wandlitz und Umgebung 1949 90“ (Beantragt sind 24 950.-€, die Entscheidung wird im Frühjahr 2015 gefällt)

 

Teilnahme am 4. Initiativpreis der Ostdeutschen Sparkassenstiftung 2014 zur Förderung innovativer Konzepte im Brandenburger Museumswesen“ durch das BARNIM PANORAMA in Kooperation mit der Humboldt Universität Berlin/Landes-stelle für Berlin-Brandenburgische Volkskunde. Der Wettbewerbssieger wird mit 25.000.- €, davon 5.000.-€r ein Stipendium eines Nachwuchswissenschaftlers prämiert (Projektlaufzeit 3 Jahr; Eigenmittel: Infrastruktur des BARNIM PANORAMA, Mitarbeit durch Fr. Dr. Papendieck). Eingereicht wurde das Konzept „Die Transforma-tion eines Museums Sachkulturforschung im Spiegel der Museumsgeschichte“, das die Museumsgeschichte vom Beginn seiner privaten Gründung als Heimatstube durch Walter Blankenburg bis hin zum heutigen BARNIM PANORMA umfasst und in eine Sonderausstellung sowie wissenschaftliche Unterstützung bei der Fortschrei-bung der Sammlungs- und Museumskonzeption münden sollte. Laut Mitteilung vom Januar ist das BARNIM PANORAMA leider nicht Wettbewerbssieger geworden.

 

Im Schuljahr 2014/2015 beteiligt sich das BARNIM PANORAMA unter Federführung der Museumsleiterin, Fr. Dr. Papendieck, in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Wandlitz anlässlich des 70. Jahrestages des Endes des Zweiten Welt-krieges an dem Projekt "Spurensicherung 1945" des Brandenburgischen Museumsverbandes. Jugendliche suchen nach Geschichtserfahrungen des 20. Jhr. vor Ort (Zeitzeugen, Sammlung von Gegenständen der Erinnerung usw.) Die Ergebnisse sollen sowohl vor Ort als auch bei zentralen Veranstaltungen in Potsdam (Vorpräsentation im Mai 2015, Ausstellung im Herbst 2015) öffentlich präsentiert werden. Auslagen für Jugendliche werden durch den Museumsverband erstattet.

 

Im Kontext von „25 Jahre Land Brandenburg“ steht

-          u.a. die Festveranstaltung am 3.10.2015 im Goldenen Löwen im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Gladbeck. Das Programm evtl. mit einer Aus-stellung und ehemaligen Zeitzeugen wird derzeit erarbeitet (1. Arbeitstreffen im Februar).

-          Geplant sind weitere Veranstaltungen in Wandlitz in Kooperation mit der Volkshochschule des Landkreises, der Bundeszentrale für politische Bildung und der Deutschen Gesellschaft.

-          der Städte- und Gemeindebund Brandenburg zeigte in seiner Mitglieder-versammlung am 10.11.2014 eine Bildercollage ausgewählte Beispiele aus ganz Brandenburg anlässlich 25 Jahre nach der Maueröffnung und 24 Jahre nach Wiedereinführung der Selbstverwaltung der Städte und Gemeinden in der früheren DDR. Wandlitz war dabei vertreten, mit einem Foto des ersten freigewählten Gemeinderats in der DDR im Mai 1990 und dem Titelblatt des „Wandlitzer Extrablattes“ vom März 1990. Der Städte- und Gemeindebund plant dies als Broschüre zur veröffentlichen.

 

Basdorf: Am authentischen Ort des ehemaligen Polizeigeländes ist durch attraktive Informationen das Gedenken zu vermitteln an das Zwangs- und Fremdarbeiter-lagers mit dessen prominentestem Insassen, Georges Brassens, die Geschichte der Volkspolizei-Bereitschaften und der Polizeiausbildung nach 1990.

- Bei der geschichtlichen Aufarbeitung kann zurückgegriffen werden auf Vorarbeiten durch Dr. Schmid-Rathjen, Arbeiten der BEG zur Gebäudeanalyse, Kooperationen mit der Beuth-Universität Berlin zur denkmalpflegerischen Dokumentation usw. Die BEG beauftragte 2014 ein wissenschaftliches Gutachten zur Geschichte des Zwangs- und Fremdarbeiterlagers in Basdorf bei Dr. Burghard Ciesla.

- Das Projekt „zeithistorische wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte der polizeilichen Bildungseinrichtungen in Brandenburg erarbeitet für das Jubiläumsjahr 2016 „25 Jahre Polizeiausbildung“ u.a. Zeitzeugenbefragungen, eine Wanderausstellung, Begleitpublikation. Dr. Schmid-Rathjen ist Mitglied im Projekt-team der Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg auf der Basis des Kooperationsvertrages Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg und der Gemeinde Wandlitz;

- Der Verein Georges Brassens, der Basdorfer Ortsvorsteher und die Ortschronistin, sowie Dr. Schmid-Rathjen und weitere am Thema historisch interessierte Bürger sammeln Materialien und arbeiten an der Aufarbeitung der Erinnerungen und Spuren von Lagerinsassen, vor allem französischer und niederländischer Internierter.

- Der Bürgerempfang der Gemeinde Wandlitz am 30.08.2014 hatte u.a. auch Informationen zur Geschichte des Areals und seiner Nutzung psentiert.

- Geplant ist an einem gemeindlichem Bauvorhaben (z.B. Wachgebäude) die Außen-fassade als öffentlich zugänglicher Informationsträger für Historie zu nutzen.

 

Lanke: Der Ortsteil feiert 2015 700jähriges Bestehen (erste urkundliche Erwäh-nung: 24.12.1315). Die überarbeitete Kulturförderrichtlinie sieht für derartige Orts-jubiläen eine zusätzliche Förderung aus dem Kulturfonds vor. Das Kulturamt unter-stützt den Ortsbeirat, das Festkomitee und den Förderverein bei der historischen Aufbereitung.

 

Wandlitz: Im Rahmen der gemeindlichen Planungen zur künftigen Gestaltung des nemannplatzes sowie des Geländes Kirchstr. 11 in Wandlitz-Dorf ist das Kultur-amt im Hinblick auf die historische Vermittlung beteiligt. Der Gedenkstein an Karl Jünemann soll bewahrt, der Platz attraktiver werden. Die auf dem Gelände Kirchstr. 11 unter Denkmalschutz stehende gemeindeeigene Scheune könnte zu einem „Geschichtsgucker in die Dorfgeschichte geschaut“ werden, wo der bestehende kulturhistorische Dorfspaziergang an 12 Stationen durch das Rundlingsdorf auf-bereitet werden könnte.

 

Zerpenschleuse: Diesjährige Veranstaltungen stehen auch im Zeichen von histori-schen Verweisen auf den „Langen Trödel“, die älteste künstliche Wasserstraße Deutschlands, u.a. der Bürgerempfang am 23. Mai, die Baufreigabe am 20. Juni in Zusammenarbeit mit der Stadt Liebenwalde.

 

Friedhöfe sind auch ein wichtiges Kulturgut und können als Erinnerungsorte fungieren.

Die Gemeinde Wandlitz unterhält bislang fünf Ehrengräber (Wandlitz: Schweitzer, Landau; Klosterfelde: Zitzmann, Hempel, Bergemann). Diese sind entsprechend gekennzeichnet und auf den Friedhofsübersichtsplänen vermerkt.

In Wandlitz wird durch Dr. Schmid-Rathjen sporadisch eine Friedhofsführung Kreuz und Quer“ angeboten. Dies sollte auch andernorts angeboten werden.

 

Regelmäßig gewürdigt wird der 8. Mai als Tag der Befreiung durch Kranznieder-legungen seitens der Bürgermeisterin, Fr. Dr. Radant, und des Ortsvorstehers von Klosterfelde am sowjetischen Ehrenmal für die Gefallenen des Zweiten Welt-krieges und am Kriegerdenkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Kloster-felder. In manchen Ortsteilen erfolgen am Volkstrauertag (16.11.14/15.11.2015) oder am Totensonntag (23.11.2014/ 22.11.2015) Ehrungen an den Kriegerdenkmalen, z.B. in Basdorf, Wandlitz.

 

rgeranfragen Zeitzeugenpool Netzwerk der Ortschronisten und Historisch Interessierter

Das Kulturamt ist Anlaufstelle für Anfragen von Bürgern, die im Rahmen eigener Familien- und Ahnenforschung oder Recherchen über frühere Grundstücke/Gebäude vorstellig werden. Einige Anfragen kommen gar aus Übersee. Geschichtsinteresse, Heimatbezug und die Suche nach den eigenen Wurzeln nehmen zu. Auf freiwilliger Basis wird ein Pool der „Ehemaligen“ (sog. Alumni-Netzwerk) gelistet. Ebenso registriert wird die Bereitschaft von Freiwilligen, sich als Zeitzeugen für diverse Themen zur Verfügung zu stellen.

Die Wandlitzer Willkommenskultur hat Tradition. Wandlitz war und ist Zufluchtsort für Verfolgte. Der Bogen spannt sich vom zaristischen Kriegsminister Suchomlinow über Ernst Thälmann, von in Wandlitz versteckten jüdischen Mitbewohnern bis zu heutigen Asylbewerbern.

 

Das Kulturamt arbeitet mit der Geschichtswerkstatt, den Ortschronisten und historisch Interessierten aus den Ortsteilen zusammen. Es wirbt für und ist vertreten bei den jährlich wiederkehrenden „Tagen der Brandenburgischen Orts- und Landesgesichte“ (Potsdam), „Tag des Archivs“ (Brandenburgisches Landeshaupt-archiv in Potsdam, Kreisarchiv in Eberswalde), „Geschichtsbörse“ (Potsdam) u.v.m. Je nach Themenstellung und Anfrage wird die Kulturlandschaft Wandlitz dort auch aktiv präsentiert.

 

Die Biographische Vermittlung ist - gerade für Jugendliche - nachvollziehbar und sehr anschaulich. Sie ist für jede Zeitphase praktizierbar und exemplarisch in jedem Wandlitzer Ortsteil einlösbar. Das Reservoir bedeutender Persönlichkeiten umfasst Prominente wie einfache EinwohnerInnen: z.B. der jüdische Landarzt Dr. Bruno Landau/Wandlitz, der Schönwalder Buchautor und Lehrer Erich Kloss, Georg Friedrich Schmidt/Schönerlinde, Maria Bohm/Zerpenschleuse, die Heimatdichterin Clara Schröder/Wandlitz,  der Lehrer Rudolf Hundt, Klosterfelde, Marlene Dietrich/Wandlitz.

 

Die Ausdrucksformen der Erinnerung an Menschen, die mit Wandlitz verbunden sind, sind vielfältig: z.B. Walter Blankenburg-Weg; Elisabeth Schmitz erhielt den Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“; Ehrengräber für den Antifaschisten Karl Schweitzer oder den in die Emigration gezwungen jüdischen Landarzt Dr. Bruno Landau; der Gedenkstein an Karl Jünemann; Vorträge oder Publikationen: z.B. Vortrag von Dr. Schmid-Rathjen zum Frauentag am 8.3.2014 im Kreisarchiv Barnim: „(Un)typische Frauen in Wandlitz: Clara Schröder, die Heimatdichterin; Marlene Dietrich, die Großstadtflüchtende; Elisabeth Schmitz, die stille Helferin“; das Schönwalder Journal unter Ägide von Hanns-Eckard Sternberg bringt regelmäßig historische und biographische Berichte zu Schönwalder Persönlichkeiten.

Wenn möglich werden auch moderne Formen der Publikation genutzt. So ist im Online Archiv de Aktionbündnisses Brandenburg „B 33“ ein Beitrag über Karl Jünemann eingestellt http://www.brandenburg-33.de/gemeindevorsteher-von-wandlitz-ins-kz-verschleppt/.

Beiträge von Fr. Dr. Schmid-Rathjen zur Orts- und Regionalgeschichte fließen u.a. in Artikel des Amtsblattes der Gemeinde und der Lokalpresse ein. Die Landkreis-Broschüre „Einst und Jetzt“ enthält Beiträge über Basdorf, Klosterfelde, Lanke, Wandlitz, Zerpenschleuse. Die Niederbarnimer Eisenbahn brachte 2014 einen Kalender „Orte mit Persönlichkeit“ heraus, mit Beiträgen zu Wandlitzsee/Februar/ Wilhelm Wagner; Wandlitz/April/Karl Jünemann; Schönwalde/Juli/Friedrich der Große; Basdorf/September/Georges Brassens.

 

 

Das Kulturamt sieht die vier Wandlitzer Bibliotheken und das BARNIM PANORAMA als Orte der Bewahrung von publizierten oder der Öffentlichkeit über-gebenen Lebenserinnerungen von Bürgern und ehemaligen Wandlitzern. Diese Einrichtungen gewähren den öffentlichen Zugang für eine nachhaltige Nutzung.

             

 

 

Erinnerungskultur umfasst auch Baukultur und Architekturgeschichte.

Die Gemeinde verfügt über eine historische Tradition der Baukultur: die 1906/1908 errichtete Landhaus-Kolonie an den Heiligen Drei Pfühlen; das Basdorfer Kupfer-Wohnhaus; die Lanker Villa des Architekt Hans Bernoulli , die Landhäuser des Architekten Karl Borchert in Wandlitz und Stolzenhagen, usw.

Die Bewahrung und Pflege baukultureller Relikte bedeutet aktive Denkmalpflege und benötigt Unterstützung der öffentlichen Hand.

Dr. Schmid-Rathjen ist Mitglied im Denkmalpflegebeirat des Landkreises.

Es ist beabsichtigt, unter Federführung des Kulturamtes eine Richtlinie für Denkmalpflege der Gemeinde Wandlitz mit Wirkung ab 2016 zu erarbeiten.

 

Im Anschluss an den 2013 erhaltenen Brandenburgischen Baukulturpreis für das BARNIM PANORAMA erfolgte in Wandlitz eine gemeinsame Veranstaltung des Ministeriums für Infrastruktur (MIL), der Brandenburgischen Ingenieurkammer und der Brandenburgischen Architektenkammer in Wandlitz zum „ersten landesweiten Gespräch Baukultur vor Ort“.

 

Das Kulturamt bewarb sich beim Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (MIL), das ein Gutachten zur Baukultur in ländlichen Räumen durchführt und die BTU Cottbus-Senftenberg damit beauftragte. Wandlitz wurde im Bewerbungs-verfahren neben 15 anderen brandenburgischen Kleinstädten und Kommunen ausgewählt. Eine Publikation wird 2015 erfolgen.